Lagonikos Tis Rhodou
Lagonikos Tis Rhodou, Hound of Rhodes, Hasenjagdhund von Rhodos
Der Lagonikos Tis Rhodou ist ein windhundartiger urtypischer Jagdhund von mittlerer Größe, der in zwei Haararten gezüchtet wird. In seiner Heimat, der griechischen Insel Rhodos, wird er „Tazi“ genannt. Die Rasse ist äußerst selten, außer auf Rhodos gibt es einige Exemplare auf Kreta. Ebenso wie der Kritikos Lagonikos wird auch der Lagonikos Tis Rhodou innerhalb eines Artenschutzprogrammes durch die griechische Arbeitsgemeinschaft der Save-Foundation betreut.
Die Geschichte dieser Rasse liegt weitgehend im Dunkeln. Es wird vermutet, dass sie vom „Kamiraikos“ abstammt, dem Hund der antiken Stadt Kamiros auf Rhodos, deren Gründung der Mythologie nach auf die kretischen Minoer zurückgeht. Andere Quellen besagen, dass sie von den Grenzen Kasachstans, Turkistans und Usbekistans stammt. Bewohner des antiken Lindos sollen sie von dort in das Dorf Embonas gebracht haben, wo diese Hunde einen legendären Ruf erlangten. Es ist überliefert, das die Rasse die Zeit der Osmanen-Herrschaft auf Rhodos (im 16.Jh.) überlebte, weil sie unter dem Schutz der Ritter des Johanniter-Ordens stand. In den 30er bis 60er Jahren entwickelte sich der Tazi zum begehrten Jagdhund, danach kam die Zucht durch Vermischung mit anderen Rassen fast zum Erliegen. Einer der wenigen Züchter ist Stergos Pesouvanis, er bemüht sich seit 15 Jahren um den Erhalt der Rasse. Der aktuelle Bestand wird auf ca. 50 Tiere geschätzt, von denen aber nur wenige alle Kriterien erfüllen, um ihre Reinrassigkeit zu belegen.
Die Rüden des Lagonikos Tis Rhodou sollen eine Größe von 56-64 cm bei einem Gewicht von 12-16 kg aufweisen. Die Hündinnen sind 47-52 cm groß und 8-12 kg schwer. Das Haar ist sehr kurz und glatt, es gibt aber auch eine Varietät mit etwas längerem, glattem Haar. Die Farbe dieser Hunde ist einfarbig gelblich bis rötlich, gelegentlich kommen schwarze Exemplare vor.
Die Hunde werden zur Jagd auf Hasen, Rebhühner und Wachteln eingesetzt. Sie sind beweglich und wendig, äußerst schnell, aufgeweckt und intelligent. Sie entwickeln eine starke Bindung an ihren Herrn, sind freundlich, sanft und anhänglich und können gut im Haus gehalten werden. Allerdings brauchen sie viel Bewegung und die tägliche Möglichkeit, auf freier Fläche zu galoppieren. Die besten Hunde findet man auf Rhodos bei den Schäfern, wo sie den ganzen Tag Freilauf haben.
Die jagdliche Ausbildung ist aufwändig und dauert ca. 4 Jahre. Die Hunde jagen einzeln oder zu zweit. Je nachdem, auf welches Wild gejagt wird, spüren sie es auf, stehen vor, hetzen und erlegen es.
Wir bedanken uns herzlich bei Stergos Pesouvanis, der uns die Fotos seiner Hunde und die Infos über diese Rasse zur Verfügung stellte.
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