Bericht der Universität Heraklion
Bericht über das Thema:
Studie der genetischen Zusammenhänge des Kritikos Ichnilatis
Im Rahmen des Forschungsprogrammes für die Reinzucht des Kritikos Ichnilatis (Canis familiaris) wurde die Analyse des gesamten Genoms (DNA) von insgesamt 49 Hunden aus dem Gebiet Kretas verwirklicht, welche morphologisch als Kritikoi Ichnilates bestimmt wurden und von 6 Hunden, welche auf Kreta leben, aber verschiedenen Rassen angehören (siehe Tabelle 1.). Von der Gesamtheit des genetischen Materials wurde auf die mitochondriale DNA (Zytochroma b) abgezielt, die zur Genüge in genetischen Analysen anderer Hunderassen der Welt benutzt wird. Insgesamt wurden ca. 500 DNA-Grundlagen der Zytochroma b gelesen. Nachdem sie auf geeignete Weise abgeglichen wurden, so daß sie verglichen werden konnten mit der entsprechenden DNA anderer Hunde, die wir von der genetischen Datenbank gesammelt haben (NCBI-Gen Bank, siehe Tafel 2.), wurden sie unter Benutzung der geeigneten statistischen Programme analysiert (MEGA, PAUP).
Das Ergebnis war ein phylogenetischer Baum „Stammbaum“ (Abbildung 1.), auf welchem klar zu erkennen ist (wenn auch die genetische Differenzierung sehr klein ist), daß sich der Kritikos Ichnilatis von den übrigen Hunden unterscheidet (verschiedene Rassen). In der Tat, um sicher zu sein, daß die Differenzierung, die wir beim Kritikos Ichnilatis (Zweig Cretan Hound des Kritikos Ichnilatis) sehen, ausschließlich auf die Rasse dieses Tieres zurückzuführen ist und nicht auf die Isolation der Insel Kreta, haben wir in die Analyse auch andere Hunde (verschiedener Rassen) einbezogen, die auf Kreta leben (siehe Tafel 1), welche jedoch den Gruppen der anderen Hunderassen angehören, wie sie aus der genetischen Datenbank herausgesucht wurden (so hat die insellagenbedingte Isolation den antiken Typ nicht verändert , d.h. ihn also bewahrt) . All dieses spricht dafür, den Kretischen Hund so zu betrachten, daß er sich genetisch von den übrigen Hunderassen unterscheidet.
Tabelle 1.
Proben von Hunden, die für die genetische Analyse des Kritikos Ichnilatis verwendet wurden
Tabelle 2.
Proben von Hunden anderer Rassen, die der Gendatenbank entnommen und für die genetische Analyse des Kritikos Ichnilatis verwendet wurden.
Abbildung 1.
Phylogenetischer Stammbaum,
der den Platz des Kritikos Ichnilatis in Beziehung zu den anderen Hunderassen zeigt. Von der Gesamtheit der 49 Hunde wurden 5 ausgewählt, welche für all die übrigen repräsantativ sind (z.B. E1 wurde ausgewählt aus der Gesamtheit der Gruppe E1 bis E7)
Zusammenfassung:
Die Untersuchungsgruppen (E1, B1*, B1, H1, A1) sind alle genetisch identisch (Zytochroma b). Daraus können wir erkennen, daß die Hunde von gemeinsamen Vorfahren abstammen und als reinrassig angesehen werden können.
Der genetische Unterschied des Kritikos Ichnilatis zum Wolf (Canis Lupus) liegt zwischen 2,8 – 3,1 %. Das bedeutet, daß es sich um einen Hund handelt, dessen Entwicklung sich von der Geschichte des Haushundes unterscheidet (wie auch auf dem Diagramm zu sehen ist) (der Unterschied zwischen Canis Lupus und Coyote beträgt 7,5 %, der zwischen dem Menschen und dem Schimpansen 0,5 %).
Aus den Hunden, die kontrolliert wurden sind und von denen es entsprechende Studien gibt, geht hervor, daß der Unterschied zwischen diesen 0% (also identisch) bis 0,05% beträgt. Im Gegensatz dazu unterscheidet sich der Kritikos Ichnilatis zu 0,3 % von diesen. Selbst der Unterschied der bereits genetisch untersuchten Hunde (außer dem Kritikos Ichnilatis) zum Wolf schwankt von 0,02 – 0,05 %. Ebenfalls interessant stellt sich die Tatsache dar, daß es wegen seiner insellagenbedingten Isolation keinen Unterschied zwischen dem Kritikos Ichnilatis und dem antiken Typ gibt.
Verfasser des Berichtes:
Nikos Poulakakis
Universität Kretas - Naturhistorisches Museum Kretas
Labor für Molekularsystematik
T.Th. 2208
71409 Herakleion, Kreta
Übersetzung aus dem Griechischen: Astrid Collett
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